Dachgarten und Balkon winterfest machen

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Sieben Dinge die Ihr noch vor dem ersten Frost auf Balkon und Terrasse erledigen solltet!

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Wenn Du Deinen Balkon winterfest machen willst, solltest Du an folgende Dinge denken.

Sieben Dinge die Ihr noch vor dem ersten Frost auf Balkon und Terrasse erledigen solltet!

1. Frostempfindliche Gemüse abernten

Sämtliches Fruchtgemüse (Tomaten, Gurken, Auberginen, etc.) sollte spätestens jetzt abgeerntet werden. Auch das meiste Wurzelgemüse (Karotten, Rote Beete, Kartoffeln) sollte vor dem ersten Frost aus der Erde. Karotten und rote Bete vertragen zwar ein paar Minusgrade, bei starken Frösten um die -15°C, nehmen sie allerdings Schaden.
Zu den frostfesten Wurzelgemüsen gehören Topinambur, Pastinaken und Schwarzwurzeln – sie können auch über den Winter in der Erde bleiben und je nach Bedarf frisch geerntet werden. Auch Kohlpflanzen sind in den meisten Fällen frostunempfindlich und müssen noch nicht geerntet werden.

Welche Gemüsesorten auch im Winter problemlos wachsen, erfährst Du in Diesem Beitrag. Du bist eher praktisch veranlagt? Dann nimm an unserem Wintergemüse-Workshop Teil.

2. Kräuter und Co. zurückschneiden

Auch bei den Kräutern gibt es frostempfindliche und winterfeste Sorten. Die meisten mehrjährigen, mediterranen Kräuter vertragen Minusgrade gut, dazu gehören Rosmarin, Thymian, Oregano und Bohnenkraut. Frische Triebe sollten jetzt noch geerntet werden, da das Wachstum über den Winter stagniert.
Petersilie, Koriander, Kresse und Schnittlauch sind ebenfalls frostfest und können laufend über die Wintermonate abgeerntet werden.
Zitronenmelisse, Minze und Liebstöckel gehen bei Minustemperaturen zwar ein, treiben dann aber im nächsten Frühjahr wieder aus. Diese Kräuter solltet ihr jetzt also am besten komplett abernten.
Basilikum überlebt den Winter nicht und sollte ebenfalls vor dem ersten Frost komplett abgeerntet werden.

3. Ernte einlagern/konservieren

Die abgeernteten Gemüse und Kräuter müssen natürlich verwertet werden. Kräuter werden am besten Bündelweise aufgehangen und getrocknet. Man kann sie aber auch klein hacken und in Eiswürfelformen einfrieren oder man macht Kräuteröle oder -Liköre daraus.
Wurzelgemüse lässt sich lange lagern. Am besten in mit Sand gefüllten Kisten bei niedrigem Temperaturen im Keller oder der Speisekammer (falls vorhanden). Da die Erträge von der Terrasse aber meist überschaubar sind, kann man am besten direkt alles aufessen – meine bevorzugte Variante! 🙂 Falls es Euch doch zu viel wird, greift zu den klassischen Tricks von Oma – Einmachen, Einfrieren, Einlegen.
Ihr habt zu viele Chilis geerntet? Dann empfehle ich Euch diese Selbstgemachte Sweet Chili Sauce.

4. Saatgut gewinnen

Wenn es bei Euch genauso aussieht, wie bei mir, dann stehen überall verwelkte Stängel von Kräutern, Salaten und co. mit Samenkapseln. Wenn ihr die Samen für eine gezielte Aussaat im nächsten Jahr nutzen wollt, dann erntet sie jetzt vorsichtig ab. Dunkel und trocken gelagert, ist das meiste Saatgut mehrere Jahre keimfähig.
Ihr könnt Sie aber auch einfach stehen lassen und euch im nächsten Jahr überraschen lassen wo sich die Pflanzen überall selbst ausgesät haben. Petersilie, Radieschen und Salate überlasse ich gern mal dem Zufall. Praktischer Nebeneffekt, die Pflanzen wachsen dort am besten, wo die idealsten Bedingungen herrschen.

Du möchtest mehr über die Saatgutgewinnung erfahren und unter professioneller Anleitung praktische Erfahrungen sammeln? Auch dafür haben wir den passenden Workshop im Angebot!

5. Beete abdecken und vor Witterung schützen

Viele Kisten und Kästen sind inzwischen trostlos leer und damit der Witterung voll ausgesetzt. Wind und Kälte haben so freie Angriffsfläche und zerstören das Bodengefüge und schaden den Bodenlebewesen. Daher ist es sinnvoll die Beete abzudecken. Die beste Variante sind lebende Pflanzen, die den ganzen Winter über im Beet stehen bleiben und den Boden bedecken, insbesondere Gründüngungspflanzen, wie z.B. Ackersenf.

In Kübeln, in denen das Jahr über Starkzehrer wuchsen und keine Gründüngung vorgesehen ist, solltet ihr vor der Winterpause noch etwas Kompost untergraben, um dem Boden die notwendigen Nährstoffe zurückzugeben.
Wenn Ihr keine lebende Beetabdeckung in Form von Pflanzen habt, könnt ihr die Beete  auch mit anderen organischen Materialien abdecken (mulchen), wie z.B. Laub, Stroh oder den restlichen Pflanzenteilen Eurer Ernte. So schützt ihr nicht nur den Boden sondern führt der Erde auch gleich wieder Nährstoffe zu. Wem es zu lästig ist, extra Grünzeug für die Abdeckung zu organisieren, kann auch fertige Kokosfaserscheiben kaufen und diese auf die Kübel legen. Im Sommer schützt so eine Abdeckung die Erde zusätzlich vor austrocknen.

Achtung! Macht nicht den gleichen Fehler wie ich und sammelt Waldlaub, um eure Pflanzkübel damit abzudecken. Ich habe mir dadurch mal Schneckeneier eingeschleppt und seitdem eine Schneckenplage auf der Dachterrasse, wie ihr auch hier nachlesen könnt: Schneckenplage.

6. Wasser abdrehen

Wenn Ihr einen Wasseranschluss oder sogar ein Bewässerungssystem auf der Terrasse habt, solltet ihr dieses nun abstellen bzw. abbauen. Alle Leitungen und Schläuche sollten entleert werden. Meine Bewässerungssysteme wandern über den Winter komplett in den Keller. Nur die Regentonne darf stehen bleiben.
Vergesst aber trotzdem nicht gelegentlich zu gießen, vor allem wenn es lange keinen Niederschlag gab. Auch wenn gerade nichts in euren Balkonkästen wächst, erhaltet ihr so das Bodenleben, welches für eine gesunde Erde besonders wichtig ist.

7. Mehrjährige Pflanzen vor Frost schützen

Die Pflanzen die über die Winterzeit im Kübel bleiben, müssen vor Frost geschützt werden. Bei mir sind das z.B. Feige, Granatapfel und Banane. Solche Pflanzen solltet Ihr in eine windgeschützte Ecke mit einer an die Wohnung grenzenden Wand schieben – dort bleibt es am wärmsten.

Wenn es sehr kalt wird und Eure Terrasse sehr stark der Witterung ausgesetzt ist, könnt Ihr die Kübel zusätzlich in Kokosmatten oder ein Kälteschutzvlies einwickeln, um sie vor Frost zu schützen.

Grüne Grüße
Dachgemüse

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