Wintergemüse auf dem Balkon anbauen

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In diesem Beitrag verraten wir Dir welches Gemüse auch im Winter noch wächst und wie Du Dein eigenes Wintergemüse anbauen kannst.

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In diesem Beitrag verraten wir Dir welches Gemüse auch im Winter noch wächst und wie Du Dein eigenes Wintergemüse anbauen kannst.

Die Wenigsten wissen wie viele Gemüsesorten auch im kalten Winter in Deutschland noch wachsen und geerntet werden können. Es gibt über 120 verschiedene winterharte bzw. frostverträgliche Sorten, zu denen nicht nur Wintersalate gehören. Auch viele andere Gemüsesorten und Kräuter vertragen deutlich mehr Frost als gedacht.

Wieso Du Dein eigenes Wintergemüse anbauen solltest

Im Winter benötigt das Immunsystem besonders viele Vitamine und Mineralstoffe, um gesund zu bleiben. Deshalb macht es Sinn immer frische Vitamine nah an der Wohnung zu haben.

Leider gibt es im Winter im Supermarkt fast gar keine regionalen Produkte. Selbst Feldsalat, der auch im Winter gut in Deutschland wächst, wird oftmals aus Spanien importiert. Wenn man also Wert auch regionale und saisonale Produkte legt, ist man schon fast gezwungen sie selbst anzubauen. Mit jeder Portion Salat und Gemüse, die ihr im Winter vom eigenen Balkon erntet, leistet ihr also einen Beitrag zum Klimaschutz.

Wenn ihr bereits angefangen habt im Frühling und Sommer Gemüse auf Eurem Balkon anzubauen, dann wäre es ja Schade die Kübel den ganzen Winter leer zu lassen. Stattdessen könnt ihr die vorhandenen Balkonkästen nutzen um z.B. Wintersalat oder Radieschen auszusäen. Für den Boden ist es sowieso besser, wenn er durchgehend bewachsen ist, da so die Bodenlebewesen am Leben gehalten werden und die Erde vor Verwitterung geschützt wird.

Geeignete Wintersalate und Blattgemüse

Es gibt eine große Vielfalt an winterfesten Pflück- und Kopfsalaten, die ihr hierzulande anbauen könnt. Für den Balkonkasten eignen sich vor allem Pflücksalate, wie Asia-Salate, zu denen z.B. die Sorten Mizuna, grün im Schnee oder Wasabino gehören. Aber auch Rucola, Feldsalat und Winterportulak könnt ihr hervorragend auf kleinem Raum anbauen.

Die Samen von Wintersalaten, wie Asia-Salaten, Rucola und Feldsalat solltet ihr am besten zwischen August und September aussäen. Den Winterportulak bzw. Winterpostelein könnt ihr noch den ganzen Winter hindurch von September bis Februar aussäen.

Auch die Blattgemüse Mangold und Spinat sind winterhart und vertragen mindestens -10°C Frost. Den Mangold sät man für den Winter im Juli oder August aus und kann ihn gut als Pflanzpartner neben Grün- und Palmkohl setzen. Die Samen des Winterspinat könnt ihr sogar noch bis September aussäen, um dann von November bis März zu ernten.

Winterharte Wurzelgemüse

Auch die meisten Wurzelgemüse, wie Pastinaken, Schwarzwurzeln, Topinambur und Wurzelpetersilie sind frostresistent. Für den Anbau dieser Sorten auf dem Balkon benötigt ihr schon größere Kübel oder noch besser einen Pflanzsack. Die genannten Gemüsesorten werden bereits im Frühjahr ausgesät und können dann entweder, wie üblich im Herbst geerntet werden oder man lässt sie länger in der Erde und erntet sie erst im Winter. Dann sollte man nur darauf achten, dass der Boden nicht gefroren ist, sonst wird es schwer mit der Ernte. 😉

Wurzelgemüse, welches ihr für den Winter noch aussäen könnt und die deutlich weniger Platz benötigen sind z.B. Radieschen und der schwarze Winterrettich. Die Samen sollten am besten im August, spätestens Anfang September in die Erde.

Ein besonderer Kandidat unter den Wurzelgemüsen ist die Kerbelrübe. Sie wurde in Europa verspeist, als es noch keine Kartoffeln gab. Aufgrund ihres feinen maronenartigen Geschmack wird sie auch als Erdkastanie bezeichnet und erfreut sich bei französischen Spitzenköchen wieder zunehmender Beliebtheit. Das besondere an der Kerbelrübe ist, dass sie 8 Wochen lang richtig ekliges, nass-kaltes Herbstwetter braucht, damit die Samen keimen. Deshalb sät man sie am besten im Oktober aus.

Winterharte Kohl-Sorten

Dass Grünkohl winterhart ist, wissen die meisten, aber auch viele andere Kohlsorten können im Winter angebaut werden. Für den Winteranbau geeignet sind auch Palmkohl, Rot- und Weißkohl, Rosenkohl, Sprossenbrokkoli, Chinakohl, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi und Pak Choi.

Während Blumenkohl und Brokkoli nur leichte Fröste bis -5°C vertragen, kommen die anderen Kohlsorten auch mit -10°C, teilweise -15°C zurecht.

Wer Wintergemüse aus der Familie der Kohlgewächse anbauen will, muss diese spätestens im Sommer vorziehen. Lediglich Kohlrabi, Chinakohl und Pak Choi lassen sich dank ihrer kurzen Entwicklungsdauer auch noch bis Anfang September aussäen und dann in den Wintermonaten ernten.

Winterharte Kräuter

Bei den winterharten Kräutern sind vor allem die mediterranen Kräuter, wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Oregano und Bohnenkraut zu nennen. Alle genannten Winterkräuter vertragen Frost bis zu -10°C; der Oregano ist sogar bis -20°C frostverträglich!

Neben den mediterranen Kräutern gibt es aber auch weitere Küchenkräuter, die winterhart sind. Dazu gehören Schnittsellerie, Koriander, Petersilie und Fenchelkraut. Obwohl der Koriander eher aus der südostasiatischen und südamerikanischen Küche bekannt ist, verträgt auch er Temperaturen bis -10°C, die verwandte Petersilie sogar -15°C.

Für den Anbau im Winter sät man den Koriander am besten zwischen Juli und September aus. Dann kann man ihn fortlaufend beernten, bis es ihm dann im Mai/Juni zu warm wird und er anfängt zu blühen.

Welche Wintergemüse Du sonst noch anbauen kannst

Neben den genannten winterharten Gemüsesorten gibt es noch viele weitere, zwei besondere Wintergemüse will ich Euch hier noch vorstellen: die Erbsensprossen und die Winterheckenzwiebel.

Junge Erbsentriebe sind erstaunlich frostfest und überstehen den gesamten Winter bis -12°C im Freien. Zwar könnt ihr keine Erbsenschoten ernten, aber dafür die jungen Triebe. Die schmecken genauso gut wie Erbsen und bringen Abwechslung in die Winterküche. Wenn ihr Eure Erbsenpflanzen so über den Winter bringt, könnt ihr außerdem im nächsten Frühjahr schon 4 Wochen früher die ersten Schoten ernten.

Die Winterheckenzwiebel ist eine winterharte Lauchzwiebel, die zudem auch noch mehrjährig ist. Fast das ganze Jahr über kann man die Blätter (Schlotten) ernten, denn sie wachsen immer wieder nach. Erst bei stärkerem Frost frieren die Blätter oberirdisch ab. Der unterirdische Zwiebelstock bleibt jedoch am Leben und treibt dann gemeinsam mit den ersten Frühblühern im Februar/März wieder aus.

Allgemeine Tipps für den Anbau von Wintergemüse

Wenn Du Wintergemüse auf deinem Balkon anbauen möchtest, gibt es ein paar generelle Dinge zu beachten:

Die richtige Pflanzenauswahl:

Einige Gemüsesorten, die sich für den Anbau im Winter eignen, habe ich Euch vorgestellt. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es deutlich mehr winterharte Gemüse gibt, als man glaubt. Innerhalb einer Gemüsesorte gibt es oft nochmal Unterschiede in der Forstverträglichkeit, z.B. ist verträgt weißstieliger Mangold deutlich mehr Frost als Mangold mit rotem Stiel. Außerdem kann man sagen, dass junge Pflanzen meist mehr Kälte vertragen, als ältere Pflanzen.

Aufs Düngen verzichten

wenn ihr Wintergemüse anbauen wollt, sollt ihr im Herbst nicht mehr düngen. Vor allem auf stark Stickstoffhaltige Dünger solltet ihr verzichten, denn der Stickstoff weicht das Pflanzengewebe auf, wodurch es weniger frostbeständig ist und außerdem anfälliger für Pilzerkrankungen.
Wenn ihr den Pflanzen vor dem Winter noch etwas Gutes tun wollt, könnt ihr noch etwas Urgesteinsmehl oberflächlich in die Erde einarbeiten. Denn die enthaltenen Mineralstoffe, wie Kalium, Mangan, Kupfer und Bor steigern die Kälteresistenz.

Vor Feuchtigkeit schützen

das wichtigste im Winter ist es die Gemüsepflanzen vor zu viel Feuchtigkeit zu schützen. Denn bei feuchtem Wetter haben Pilzerkrankungen leichtest Spiel. Deshalb solltet ihr, wenn überhaupt nur an sonnigen Vormittagen gießen. Außerdem ist es umso wichtiger die richtigen Pflanzabstände einzuhalten und erkrankte Pflanzenteile direkt zu entfernen. Ideal ist natürlich eine Überdachung, um die Pflanzen vor Feuchtigkeit von oben zu schützen. Dann solltet ihr aber das Gießen nicht vergessen! 😉

Vor Kälte schützen

Um Euer Wintergemüse zusätzlich vor Kälte zu schützen, macht es außerdem Sinn die Pflanzgefäße an eine windgeschützte Wand zu stellen. Diese speichert Wärme und strahlt sie wieder ab, wenn die Sonne bereits weg ist. Und gaaaanz wichtig: gefrorene Pflanzenteile dürft ihr nicht berühren, sonst nimmt die Pflanze bleibenden Schaden!

Vor allem Gemüsesorten, die nur leichte Fröste vertragen, sollten zusätzlich mit einem Kälteschutzvlies vor starken Frösten geschützt werden. Das Vlies wird einfach über die Beete oder Kübel gelegt und ggf. mit Erdankern im Boden fixiert. Das Vlies hat denselben Effekt, wie eine Schneedecke und isoliert die darunter liegenden Pflanzen.

Geeignete Pflanzgefäße verwenden

Für den Anbau von Wintergemüse eignen sich vor allem Pflanzgefäße aus Holz und Kunststoff, da diese Materialien leicht isolierend wirken. Je größer das Gefäß, desto besser, denn große Kübel frieren nicht so schnell durch, wie kleine Töpfchen. Pflanzkübeln aus Terracotta, Ton, Keramik und Co. sind meist nicht frostfest und können bei Minustemperaturen platzen.

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