Schädlinge und Krankheiten

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Häufige Pflanzenkrankheiten und Schädlinge und wie man sie wirkungsvoll und ökologisch bekämpft oder vorbeugt.

Die erste Frustrationswelle macht sich breit! Schädlinge und Krankheiten können einem echt den Spaß am Gärtnern verderben. Inzwischen gibt es kaum eine Pflanze auf meiner Dachterrasse, die nicht irgendwie befallen ist. Ständig entdeckt man neue Schadbilder und weiß nicht so recht was man dagegen tun soll. Die Natur hat da ja so einige Plagen im Petto – Läuse, Pilze, Fliegen, Würmer, Bakterien und Viren… Vor allem wenn man keine Chemie auf sein Gemüse kippen will, ist es als Ökogärtner nicht leicht dagegen anzukommen. Teilweise ist man verdammt die liebevoll aufgezogene Pflanze hilflos ihrem Schicksal zu überlassen. Der Nachteil am Container-Gärtnern ist leider, dass sich kein natürliches biologisches Gleichgewicht einstellt und die Pflanzen damit wesentlich anfälliger sind.

Der Klassiker – Blattläuse

Sie kommen aus dem Nichts und befallen so ziemlich alle Gemüsepflanzen. Vor allem Anfang Juni hatte ich mit einem starken Blattlausbefall auf der gesamten Dachterrasse zu kämpfen.

Tips zur Bekämpfung gibt es viele:

 

  • Beipflanzen von Zwiebeln oder Knoblauch (Vorbeugend!)
  • Knoblauchzehen ins Beet stecken
  • Beipflanzen von Kapuzinerkresse
  • Besprühen mit Knoblauchsud
  • Besprühen mit Oreganosud
  • Besprühen mit Brennnesselsud
  • Besprühen mit Öl oder Schmierseife
  • Aussetzen von Marienkäferlarven

Ich habe fast alles davon ausprobiert. Neben die Pflanzen, die sich mit Knoblauch und Zwiebeln vertragen, habe ich eine Frühlingszwiebel gesetzt und zusätzlich eine Knoblauchzehe in die Erde gesteckt. Diese Maßnahme scheint allerdings nur vorbeugend erfolgsversprechend.
Dann habe ich einen Oreganosud zubereitet, weil ich zu diesem Zeitpunkt eh viel zu viel davon hatte, und die befallenen Pflanzen damit besprüht. Leider kein sichtbarer Erfolg!
Im nächsten Versuch wurden die befallenen Pflanzen dann mit Knoblauchsud besprüht. Ob das viel geholfen hat, kann ich auch nicht sicher sagen. In der selben Zeit haben sich nämlich automatisch eine ganze Menge Marienkäfer auf meiner Terrasse angesiedelt und fleißig Larven produziert. Ausreichend zu fressen gab es ja.
Innerhalb weniger Tage war die Marienkäferpopulation so groß, dass sie alle Blattläuse vernichtet haben. Suuuper! 🙂 Ohne die Hilfe dieser Nützlinge hätte das mit der Blattlausbekämpfung wahrscheinlich nicht geklappt.
Viel größere Sorgen bereitet mir jedoch der Mehltau…

Mit Milch gegen Mehltau

Während sich die Pflanzen vom Blattlausbefall langsam erholten, hatte ich schon mit dem nächsten Problem zu kämpfen: Mehltau! Eine fiese Pilzerkrankung, die Pflanzen nach und nach zerstört. Zuerst waren meine Erdbeeren betroffen. Meine Erdbeerernte war dementsprechend äußerst spärlich.
Auch auf Zucchini, Kürbis und Gurke waren schon leichte Spuren von Mehltau erkennbar. Wenn man das frühzeitig bemerkt, kann man noch sehr gut gegensteuern. Mit einem einfachen Gegenmittel: Milch! Die Milchsäurebakterien greifen den Pilz an und verhindern so die weitere Ausbreitung der Krankheit.
Für das Anti-Mehltau-Mittelchen einfach Milch und Wasser etwa im Verhältnis 1:10 bis 1:5 mischen und die betroffenen Pflanzen alle paar Tage damit besprühen. Die Blattrückseiten nicht vergessen! Am besten eignet sich unbehandelte Vollmilch. Es braucht etwas Geduld, aber nach einiger Zeit erholen sich die Pflanzen wieder. Bei bereits stark befallenen Pflanzen hilft nur eines: radikales Herunterschneiden!
Der Milchtrick hat mir zumindest dabei geholfen den Mehltaubefall gut im Schach zu halten und an seiner weiteren Ausbreitung zu hindern. …Bis zum Urlaub! In meinen drei Wochen Urlaub konnte ich die Behandlung nicht regelmäßig durchführen. Deshalb musste ich bei meiner Rückkehr leider fest stellen, dass meine prächtige Gurke und Zucchini völlig zerstört waren. Da half nur noch der Griff zur Schere, um die erkrankten Blätter zu entfernen. Danach habe ich direkt wieder mit der Milchbehandlung begonnen – mit Erfolg! Inzwischen sehen die Pflanzen wieder einigermaßen gut aus und haben sogar nochmal neue Fruchtansätze ausgebildet. Die Früchte werden zum Glück nicht befallen und können noch problemlos verzehrt werden.

Der Mehltau scheint dieses Jahr in ganz Deutschland ein besonderes Problem  zu sein. Viele Weinbauern beklagen Ernteausfälle. Das liegt wohl daran, dass sich der “falsche Mehltau” bei Regen besonders stark verbreitet. Und da dieser Sommer sehr regenreich war, haben viele mit der Pilzerkrankung zu kämpfen.

Fiese, gefräßige Raupen

Ebenfalls nach meiner Urlaubsrückkehr entdecke ich haufenweise Löcher in den Blättern einiger Pflanzen. Dafür verantwortlich waren fiese, gefräßige Raupen, die es sich zu Hauf auf meiner Terrasse gemütlich gemacht hatten. Insbesondere Brokkoli und Kohlrabi waren von unzähligen Raupen übersät. Diese nimmersatten Biester hatten dann tausende Löcher in die Blätter gefressen. Ganz genau konnte ich sie nicht bestimmen, vielleicht handelt es sich auch um verschiedene Arten. Ich vermute zum einen die Larven des Kohlweißlings und zum anderen den Nachwuchs des Kohlspanners. Es könnte aber auch die Gemüseeule sein…
Welche Raupe auch immer es ist, die einzige wirkungsvolle und biologische Gegenmaßnahme besteht darin, die Raupen händisch von den Blättern abzusammeln. Vorbeugend hätte man ein Netz über die Pflanzen spannen können, damit die Falter an der Eiablage gehindert werden, aber so bleibt einem nichts anderes übrig… 

Leider waren die Blätter so stark zerfressen, dass Brokkoli und Kohlrabi in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt wurden. Beide Pflanzen haben sich kaum weiterentwickelt und die Brokkoliernte war äußerst spärlich. Der Kohlrabi macht auch nach 5 Monaten noch keine Anstalten einen Fruchtkörper zu entwickeln. Schade! 🙁
In der Hoffnung, dass ich im Herbst vielleicht doch noch Brokkoli und Kohlrabi ernten kann, habe ich beides nochmal neu ausgesät. Ich bin gespannt!

Fliegen! Fliegen! Fliegen!

Und dann gibt es da noch diese Fliegen. Sobald man an der Pflanze rüttelt, fliegen sie in Scharen davon. Dadurch wird es denkbar schwer sie zu identifizieren. Ich meine aber, dass es sich um die Minierfliege oder Rübenfliege handelt.
Vor allem mein frisch ausgesäter Mangold ist stark betroffen. Das ist bei Pflanzen, von denen man die Blätter verzehren will besonders ärgerlich!

Ich versuche nun erstmal die fiesen Fliegen mit Hilfe von Gelbtafeln zu fangen. Ob das ausreichend wirksam ist, wird sich zeigen…
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